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Nachhaltiges Familienleben - So gelingt’s!

Wir alle wollen nachhaltig leben. Aber was heißt das überhaupt? Wie wir den eigenen ökologischen Fußabdruck möglichst klein halten und soziale Verantwortung übernehmen, erklärt Autorin und Familienbloggerin Daniela Gaigg im Interview. Von Mag. Susanne Zita

Wann haben Sie begonnen, sich mit Nachhaltigkeit auseinanderzusetzen? 
Lebensmittelrettung und darauf zu achten, sie nicht zu verschwenden, ist etwas, das ich schon von meiner Oma gelernt habe. Dafür bin ich ihr sehr dankbar! Damit hat es auch begonnen, auf andere Ressourcen zu achten und als ich dann 2011 Mama geworden bin, wurde mir das immer wichtiger. 

Von selbst hergestellten Putzmitteln bis zu wiederverwendbaren gehäkelten Watte-Pads – übernehmen Ihre Kids bereits Ihre „grüne“ Lebensweise? 
Ja, die finden das meistens „cool“ und probieren gern mit mir neue Sachen aus. Die DIY-Putzmittel habe ich vor Jahren eigentlich wegen der Kinder gemacht, weil sie unbedingt mitputzen wollten und da war mir dann ihre Sicherheit wichtiger als streifenfreie Fenster. 

Nachhaltig schenken ist auch ein großes Thema in Ihrem Buch. Was kommt bei Freunden besonders gut an? 
Ganz klar selbstgemachte Sachen. Da steckt so viel Liebe und Kreativität in jedem Stück, und ich habe bisher immer gute Erfahrungen damit gemacht, kleine Dinge, die ich selber gestaltet habe, herzuschenken. Besonders gut kamen mit Lebensmittelfarbe gefärbte Einkaufsnetze an, aber auch Duftkerzen sind immer willkommene Mitbringsel. 

Wie sieht die gesunde Jause Ihrer beiden Mädchen aus? 
Sie lieben frisches Obst und Gemüse und bekommen das auch täglich in die Schule mit: Äpfel, Paprika, Tomaten, Gurken und wir achten darauf, viel Heimisches und auf jeden Fall saisonale Früchte zu kaufen. Manchmal gibt es aber auch selbst gebackenen Kuchen mit oder einfach eine Scheibe Vollkornbrot mit Hummus. 

Als Bloggerin und Autorin sitzen Sie viel hinter dem Bildschirm, versuchen aber auch viele analoge Abenteuer in Ihr Familienleben zu bringen. Wo urlauben Sie am liebsten? Reisen Sie nachhaltig? 
Wenn wir als Familie unterwegs sind oder in den Urlaub fahren, dann am liebsten mit dem Wohnmobil. Das ist die langsamste und entspannteste Art zu reisen und beim Proviant, den wir einkaufen, können wir gut darauf achten, regionale und soweit wie möglich frische Lebensmittel zu kaufen. Es muss auch nicht immer weit sein - Österreich bietet viele schöne Orte, wo man gut entspannen kann! Meine Heimat, das Salzkammergut, ist jeden Sommer auf der Liste der Ausflüge, die wir mit dem Wohnmobil unternehmen. Wir fliegen nur alle paar Jahre zusammen weg und genießen das dann ganz besonders. 

Was ist Ihr nächstes DIY-Projekt daheim mit den Töchtern? 
Wir werden bestimmt ein bisschen Osterdeko machen und zusammen den Garten für den Frühling schön machen. Dazu ziehen wir auch Gemüsepflänzchen vor. Dafür verwende ich leere Klopapierrollen und Eierkartons. Das ist ein schönes DIY-Projekt, das auch die Kinder super beobachten können, weil die Samen meist recht schnell keimen. 

Im Buch haben Sie dem Restlessen ein Kapitel gewidmet. Was für uns als Kinder ganz normal war, gerät immer mehr in Vergessenheit. An welchen Traditionen aus der Kindheit halten Sie noch gerne fest? 
Ja, stimmt und wie eingangs schon gesagt, ist die Wertschätzung unserer Lebensmittel und deren Rettung einer meiner wichtigsten Punkte. Die Verschwendung, die in den reichen Ländern täglich passiert, ist unglaublich! 

Allein im Restaurant muss man nur mal die Reste beobachten, die einfach wieder zurück gehen. Eine andere schöne Tradition, die mir auch meine Oma mit auf den Weg gegeben hat, sind Hausmittel bei banalen Infekten und leichteren Erkrankungen. Die Zwiebel als Allrounder und „Wipferlsaft“ gegen Husten sind bei uns seit Jahren erfolgreich im Einsatz. 

Nachhaltig shoppen – welche Tipps haben Sie? 
Dem Thema Shopping oder genauer gesagt, meiner Passion für „Vorgeliebte“ Teile hab ich im Buch auch Raum gewidmet und einen Second-Hand-Guide für Familien hinterlassen. Heutzutage gibt es auch eine wunderbare Auswahl an fairen Labels und unabhängig der Fast-Fashion-Industrie produzierte, nachhaltigere Mode - am Ende ist aber nur das nachhaltig, was man auch trägt und so gilt für mich immer die Frage: „Werde ich das Teil 30-mal oder öfter tragen?“ 

Wenn nicht, dann kaufe ich es nicht sofort, sondern setze mir eine Frist für eine Bedenkzeit und schaue, ob ich so etwas Ähnliches Second-Hand finde oder einfach drauf verzichten kann.

Grüne Mythen: Was der Umwelt wirklich hilft!
Mülltrennung bringt keine wirklichen Vorteile. Mülltrennung ist wichtig, um Abfall zu reduzieren und Recycling zu fördern. Ein einfaches System im Haushalt erleichtert die Trennung und macht einen Unterschied. So kann jeder Haushalt entsprechend den Regelungen vor Ort einen Beitrag leisten. 

Nachhaltigkeit ist teuer und unbequem. Nachhaltigkeit kann kosteneffizient sein und oft sogar langfristig dabei helfen, Geld zu sparen. Kleine Änderungen wie Energiesparlampen, DIY-Reinigungsmittel und Secondhand-Einkäufe schonen den Geldbeutel und sind leicht in den Alltag zu integrieren. 

Secondhand ist unhygienisch und veraltet. Secondhand-Kleidung und -Gegenstände können in gutem Zustand sein, nach gründlicher Reinigung und Desinfektion. Dies ist eine kostengünstige Möglichkeit, Ressourcen zu schonen, und sehr oft findet man vor allem bei Kinderkleidung sehr aktuelle Mode. 

Wegwerfwindeln sind praktischer als Stoffwindeln. Stoffwindeln sind eine nachhaltige Option, die von Geburt an hilft, Geld zu sparen und weniger Müll zu produzieren. Moderne Stoffwindeln sind einfach zu verwenden, und es gibt praktische, durchdachte Konzepte. Wer sich nicht zutraut, komplett auf Stoff umzusteigen, könnte beispielsweise damit beginnen, eine Stoffwickelroutine für zu Hause zu etablieren. 

Nachhaltige Ernährung bedeutet Verzicht auf das Lieblingsessen. Nachhaltigkeit in der Ernährung kann vielfältig und schmackhaft sein. Probieren Sie neue Rezepte mit saisonalen Zutaten aus und reduzieren Sie Fleischkonsum. Damit schonen Sie sowohl die Umwelt als auch Ihre Gesundheit. Wenn für das Lieblingsessen Lebensmittel tierischen Ursprungs oder tropische Früchte vonnöten sind, genießt man es dann einmal pro Monat noch viel mehr. 

Babynahrung aus dem Glas ist besser als selbstgemachte Nahrung. Selbstgemachte Babynahrung ist einfach herzustellen, kontrollierbarer und reduziert den Verpackungsmüll. Aus frischem Obst, Gemüse und Getreide kann man nährstoffreiche Mahlzeiten für den Spross zubereiten. Werden nur für unterwegs fertige Gläschen verwendet, ist Homemade-Babybrei für daheim schon ein wichtiger Schritt für die Umwelt.

Basteltipps:
Ostereier färben 
Das brauchen Sie dafür: 
• 12 hart gekochte Eier 
• 3 Avocados, nur die Schalen 
• 3 EL Kurkuma 
• 10 Blätter Rotkraut 
• 3 EL Heidelbeeren (evtl. tiefgefroren) 

So geht’s: Jedes der farbgebenden Lebensmittel in einen eigenen kleinen Topf geben und mit gut 2 l Wasser aufgießen. Aufkochen und den Sud gut umrühren. Leicht abkühlen lassen. 

Die gekochten Eier hineingeben. Je nach Grundfarbe der Eier entstehen unterschiedliche Farbnuancen. Wenn die Eier die gewünschte Farbintensität angenommen haben, mit einem Löffel herausnehmen und abtropfen lassen. Für ein intensiveres Farbergebnis die Eier auch über Nacht im Farbsud liegen lassen. 

Weben mit wilden Blüten 
Das brauchen Sie dafür: 
• 4 Holzstöckchen oder kleine Äste (ca. 1 cm Durchmesser) 
• Bindfaden oder Paketschnur 
• Blüten, Halme, Gräser, Wildkräuter 

So geht’s: Die vier Stöckchen zu einem Rechteck legen, dabei die Enden überstehen lassen. An den Kreuzungspunkten an allen vier Ecken die Stöcke mit Bindfaden umwickeln und festknoten. Den Bindfaden an einer Ecke festknoten. 

Den Faden wie bei einem Webrahmen in gleichmäßigen Abständen von oben nach unten und wieder zurück über den Rahmen spannen, bis die ganze Breite bespannt ist. Zum Schluss den Faden wieder festknoten. Die Bespannung hält besonders gut, wenn man den Faden am Stock ein- bis zweimal verdreht. Dann nach Lust und Laune die Kräuter und Gräser einweben.

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