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SCHÖNHEIT & PFLEGE

Frost kommt nicht an meine Haut!

Tiefe Temperaturen und eisiger Wind setzen dem Teint zu, besonders empfindliche Haut nimmt das übel. Deshalb: Schutzmaßnahmen ergreifen und die Pflege darauf abstimmen. Von Eva Rohrer

Die Haut fühlt sich wie taub an, wenn wir die Skipiste hinunterflitzen und der Fahrtwind ins Gesicht bläst. Auch von anderen Aktivitäten wie Eislaufen, Rodeln oder längeren Winterspaziergängen sollten wir uns trotz Kälte nicht abbringen lassen. Und das Gassigehen mit dem Hund kann sowieso auch bei widrigen Wetterbedingungen nicht aufgeschoben werden. 

Aber bitte mit der richtigen Vorbereitung. Die Haut produziert zwar Talg, um sich vor äußeren Einflüssen zu schützen, das funktioniert ab etwa acht Grad und weniger nicht mehr ausreichend bzw. kaum noch und das Fett verteilt sich auch schlechter auf der Oberfläche. Fehlt dieser Fettfilm, verdunstet Feuchtigkeit noch schneller. Sinken die Temperaturen unter Null, verengen sich die Blutgefäße und reduzieren somit die notwendige Substanzzufuhr für die Hauterneuerung. 

Im schlimmsten Fall entstehen winzige Erfrierungen. Wechsel von Hitze und Kälte kann bei empfindlicher Haut zu Couperose, erweiterten Äderchen, führen.

Zu viel Feuchtigkeit schadet 
Oberstes Gebot: Nicht ausschließlich Feuchtigkeitscremes verwenden, wenn man danach ins Freie geht. Je mehr Wasser ein Produkt enthält, desto eher schadet es der Haut und den Zellen. Das gilt für alle Produkte, auch Make-up oder andere gelförmigen Substanzen. Foundation immer auf gut mit Feuchtigkeit und Öl versorgte Haut auftragen. Überschuss abtupfen. Die Pflege vorher einige Zeit einziehen lassen, damit das Make-up nicht fleckig wird. 

Wenn es draußen besonders kalt ist: Am besten trägt man über die entsprechende Tagespflege eine Kälteschutzcreme auf, bevor man längere Zeit ins Freie geht. Diese enthält zu einem sehr hohen Anteil Fette und Öle. Dazu zählen etwa Sheabutter, Jojobaöl oder Bienenwachs. Sie bleiben auf der Oberfläche und versiegeln sozusagen die Haut, damit die Kälte in tieferen Hautschichten keinen Schaden anrichten kann. (Wer von Natur aus zu fettiger Haut neigt, sollte sparsam damit umgehen.) Etwa eine halbe Stunde bevor Sie sich der Kälte aussetzen, auftragen, auf der Nase etwas mehr, sie kühlt am schnellsten aus. 

Drinnen wird es unangenehm 
Beachten Sie aber, das Gesicht unbedingt zu reinigen, wenn Sie sich danach wieder in Innenräumen aufhalten. Weil Kälteschutzcreme bzw. -balsam auf der Hautoberfläche verbleibt, hinterlässt das nicht nur ein unangenehmes Gefühl, sondern verstopft auch die Poren. Dann können sich leichter Unreinheiten und Pickelchen bilden. Die dringend notwendige Feuchtigkeitszufuhr (warme, trockene Heizungsluft in Innenräumen) sollten Sie im Winter in die Abendstunden - vor dem Schlafengehen – verlegen. 

Außerdem ist die Haut zu dieser Zeit besonders aufnahmefähig. Produkte mit feuchtigkeitsbindenden Substanzen sind empfehlenswert. Bei sehr trockener Haut darüber ein wenig wertvolles Öl einklopfen, es hilft ebenfalls, Feuchtigkeit zu binden. Auch nach dem Duschen den Körper mit reichhaltiger Lotion verwöhnen, um rissige Ellbogen und juckende, schuppige Stellen an den Beinen und Armen zu vermeiden. 

Zarte Haut über Nacht 
Die Hände, vor allem, wenn sie stark beansprucht werden, neigen zu Trockenheit, im Winter umso mehr. Rissig und rot machen sie keine Freude, daher bei tiefen Temperaturen unbedingt warme Handschuhe tragen und regelmäßig mit rückfettender Handcreme pflegen. Gelegentlich die Hände mit einem guten Öl massieren. Eine Ölpackung (Kosmetikhandschuhe darüber anziehen) macht Ihre „Visitenkarte“ über Nacht streichelzart. 

Noch empfindlicher auf Kälte und trockene Luft reagieren unsere Lippen, sie werden spröde und rissig. Für viele fast schon eine „normale“ Begleiterscheinung in der kalten Jahreszeit. Die Haut der Lippen ist nämlich deutlich dünner als am übrigen Körper, besitzt keine Talgdrüsen und ist daher auch kaum gegen Kälte und UV-Licht gewappnet. Da muss man nachhelfen. 

Lipgloss besser nicht 
Lippenpflege enthält idealerweise Wachse und pflanzliche Öle. Zu nennen wäre hier etwa Bienenwachs, das einen Schutzfilm bildet. Ebenfalls beliebt: wachsartige Sheabutter, die beim Auftragen weich wird und die Lippen schützt und geschmeidig hält. Mandel-, Jojoba oder Aprikosenöl usw. verhindern ebenfalls Austrocknung. Lipgloss eignet sich bei Kälte nicht, weil es viel Feuchtigkeit enthält. 

Kaum jemand, der sich nicht manchmal über die Lippen schleckt oder unter Stress bzw. wenn sich die Lippen rau anfühlen daran knabbert. Achten Sie darauf, es möglichst nicht zu tun. Die Spannung der Haut lässt zwar kurzfristig nach, die empfindliche Haut wird dadurch aber noch trockener und rissiger. Aufgesprungene Hautteilchen nicht wegreißen. Ein sanftes Peeling durchführen und mit einem oben genannten Öl pflegen. 

Lippenpflege aus der Küche 
Haben Sie Honig zu Hause? Dann ein wenig davon auf die Lippen auftragen und einige Zeit einwirken lassen. Danach mit lauwarmem Wasser abwaschen und Pflege auftragen. Auch Olivenöl findet sich bei vielen in der Küche. Einen Tropfen davon können Sie vor dem Schlafengehen auftupfen und über Nacht auf dem Mund belassen. Alkohol hat eine dehydrierende, also austrocknende Wirkung. Zurückhaltung ist hier angesagt, sowohl, was den Genuss betrifft als auch bei der Verwendung von Kosmetika mit diesem Inhaltsstoff. 

Trinken Sie hingegen viel Wasser und hängen Sie bei sehr trockener Luft in Innenräumen feuchte Tücher auf. Unterschätzen Sie nicht die Kraft der Sonne im Winter! Beim Wintersport oder Wandern im Schnee wird das UV-Licht reflektiert und die ohnehin sonnenentwöhnte Haut umso mehr „attackiert“. Daher hohen Schutzfaktor verwenden. Nase, Wangen, Stirn und bei kurzem Haar auch die Ohren besonders gut eincremen. Und um die Hände jugendlich zu erhalten, ebenso den Handrücken.

Knallrote Wangen…
Draußen ist es eisig kalt, man kommt mit roten Backen und roter Nase zurück in die Wärme. Anfangs verschwindet die Rötung nach einiger Zeit wieder. Dieses Erscheinungsbild kann aber auch chronisch werden, die Blutgefäße bleiben sichtbar. Die Haut ist an diesen Stellen oft sehr empfindlich, trocken und juckt mitunter. Couperose entsteht durch einen Blutstau und Erweiterung der feinen, oberflächlichen Äderchen. Trigger sind unter anderem starke Reize wie zum Beispiel Hitze, Kälte und starke UV-Strahlung. Eine Neigung zu erweiterten Blutgefäßen kann eine vererbte Bindegewebeschwäche sein. Schwaches Gewebe erweitert sich leichter. Frauen sind von Couperose häufiger betroffen als Männer. Bei Menschen mit sehr heller Haut trifft diese öfter auf. 

Ein kosmetisches Problem 
Wichtig ist gute Pflege der Haut mit milder Reinigung, ständiges Waschen vermeiden (kein heißes Wasser!) und reichhaltige Cremes verwenden. Am besten ärztlich oder in der Apotheke beraten lassen. Es gibt spezielle Medikamente bzw. Cremes, um dieses kosmetische Problem zu mildern. In stärker ausgeprägten Fällen können die Äderchen verödet werden. Alles vermeiden, was die Haut reizen könnte. Neben Hitze, Kälte, starke Sonnenbestrahlung und Luftschadstoffen können unter anderen folgende Trigger Auslöser sein: 

• Druck und Reibung, z. B. Schrubben mit dem Handtuch, daher die Haut nur abtupfen. 
• Individuell unterschiedlich reagieren manche auf chemische Substanzen, Inhaltsstoffe von Kosmetika, Duftstoffe mit Couperose-Schüben. Auf durchblutungsanregende Pflegemaßnahmen verzichten. Diesbezüglich ist etwa bei ätherischen Ölen Vorsicht geboten. 

Ruhig bleiben! 
• Bei Stress, Angst, Unruhe usw. schüttet der Körper Botenstoffe aus, welche die „Röte ins Gesicht treiben“. Je besser Sie sich entspannen können, desto günstiger für die Haut. 
• Den Körper nicht von Innen anheizen. Alkohol erweitert die Gefäße. Auch auf scharfe Speisen verzichten. Gesunde Kost mit Obst, Gemüse und Nüssen eignet sich gut. Reichlich trinken, Kräutertees, stark verdünnte Säfte und Wasser. 
• Nur nicht heiß: Sauna, Dampfbad, heiße Bäder fördern Couperose. Direkte, intensive Sonnenbestrahlung ebenfalls. Hohen Schutzfaktor auftragen. Eventuell einen Blocker auf Nase und Wangen verwenden. 
• Keine Bürstenmassagen und Vorsicht auch bei Peelings (ärztlichen Rat einholen), ob und welche Art dieser Methode zur Entfernung von Hautschüppchen im Einzelfall geeignet ist.

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